Häntzschelstiege
Stiege/ Steig/ Bergpfad - Stand 27.03.2018 20:44:03
Die Häntzschelstiege in den Affensteinen ist eine der beliebtesten und spannendsten Stiegen in der Sächsischen Schweiz. Sie besteht aus zwei Teilen. Der untere Teil vom Bergpfad führt südwestlich unterhalb des Bloßstockes hinauf zum Oberen Affensteinweg. Nach der Sanierung ist sie deutlich ‚luftiger’ geworden, da das schmale, bequeme Eisenband durch einfache Eisengriffe ersetzt wurde. Auf diesen balancierend hat man mehrere Meter ‚Blick’ unter den Füßen.
Der obere Teil beginnt mit dem Einstieg in einen unscheinbaren, schmalen Felsspalt. Bierbäuchige könnten hier allerdings ins Schwitzen geraten oder gar stecken bleiben. Wer hier durchpasst, schafft es auch weiter im Kamin über eine Eisenleiter bis auf ein kleines Gitterrost. Zweifler sollten an dieser Stelle über ihr Vorhaben nachdenken, denn auch der folgende Abschnitt ist nach der Sanierung deutlich anspruchsvoller geworden. Hier wurden Eisenbänder durch Eisengriffe ersetzt, die nun freie Blicke in die Tiefe der Felsspalte ermöglichen. Auf diesen wird nun ein Stück an der rechten Wand der Felsspalte gequert (siehe Bild). Wenig später ist ein Übertritt von der rechten zur linken Felswand erforderlich (siehe Bild), nichts für schwache Nerven. Die folgenden Eisen führen dann einfacher zügig zum Ausstieg. Wer es geschafft hat, wird mit einer hervorragenden Aussicht an der Spitze des Langen Horns in den Affensteinen belohnt.
Beide Teile der Stiege haben Klettersteigcharakter und sollten nur bei absoluter Schwindelfreiheit sowie Tritt- und Griffsicherheit begangen werden. Die Häntzschelstiege ist eine ‚Einbahnstiege’ und sollte nur von unten nach oben benutzt werden. Die Nationalparkverwaltung empfiehlt eine Selbstsicherung. Nur für Geübte!
Kinder sollten ihre Hände zum Festhalten am Stahlseil bis auf ca. 1,70 m heben können. Ansonsten muss sich das Kletterkind beim unteren Teil der Stiege mit den Griffen im Sandstein begnügen, was mit einem ca. 1,30 m großen ganz gut funktionierte. Im oberen Teil muss es sich sehr strecken. Eine Sicherung ist in dieser Größenklasse zwingend erforderlich.
Ihren Namen erhielt die Stiege nach Rudolf Häntzschel (1904-1987), der als 55-jähriger Invalidenrentner Ende der 50er Jahre ohne Genehmigung diese Stiege zu bauen begann. Er war ein Einzelkämpfer und benötigte 10 Jahre für den Bau der gesamten Stiege.
Fast wäre sie wegen Baufälligkeit bzw. Naturschutzbedenken gesperrt worden. Der Abriss des oberen Teils war im März 1998 bereits beschlossen worden. Aber die Proteste der Wanderer wurden lauter. Das Sperrargument des damaligen Chefs der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, Dr. Stein, es gäbe umfangreiche Bestände der Krähenbeere auf dem Langen Horn, konnte der Sächsische Bergsteigerbund in der einer Studie 1999 widerlegen.
Nachdem der untere Teil 1998 saniert worden ist, folgte im Jahr 2002 der obere Teil. Nach den neuen Bestimmungen sitzen die Eisen jetzt 20 cm tief im Fels und sind mit einer Kunstharzmasse verklebt.
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Im Umkreis von 1000 m
- Bloßstock (17 m)
- Aussicht oberhalb unterer Häntzschelstiege (137 m)
- Ausstieg Obere Häntzschelstiege (210 m)
- Einstieg Obere Häntzschelstiege (210 m)
- Zwillingsstiege (283 m)
- Zugang Zwillingsstiege (288 m)
- Abstieg Wolfsfalle (559 m)
- Wilde Hölle (604 m)
- Alter Wildenstein (658 m)
- Affensteine (669 m)
- Parkplatz Beuthenfall (679 m)
- Beuthenfall (730 m)
- Hölle (767 m)
- Carolafelsen (789 m)
- Kletterpfad Großer Dom (826 m)
- Großer Dom (860 m)
- Domstiege im Großen Dom (896 m)
- Felstor beim Satanskopf (933 m)
- Auf-/ Abstieg am Frienstein (938 m)
- Domwächter/ Rohnspitze (955 m)
- Domriff (970 m)